Luftqualität in Innenräumen
Die Luftqualiltät im Büro, in der Schule oder Zuhause beeinflusst das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit.
Innenraumluftqualität
Luftqualität in Innenräumen
Die Bestimmung der Raumluftqualität umfasst die Entnahme von Luftproben, die Überwachung der Exposition des Menschen gegenüber Schadstoffen, die Entnahme von Proben auf Gebäudeoberflächen und die Computermodellierung der Luftströmung in Gebäuden. Die Luftqualität in Innenräumen ist Teil der Umweltqualität in Innenräumen, die sowohl die Luftqualität als auch andere physische und psychologische Aspekte des Lebens in Innenräumen (z. B. Beleuchtung, visuelle Qualität, Akustik und Wärmekomfort) umfasst.
Arbeitsplätze in Innenräumen sind in vielen Arbeitsumgebungen zu finden, z. B. in Büros, Verkaufsräumen, Krankenhäusern, Bibliotheken, Schulen und vorschulischen Kinderbetreuungseinrichtungen. An solchen Arbeitsplätzen werden keine Aufgaben mit Gefahrstoffen ausgeführt, und es gibt keine lärmintensiven Bereiche. Dennoch können bei den Beschäftigten Symptome auftreten, die zum Sick-Building-Syndrom gehören, wie Brennen der Augen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden lassen sich oft nicht auf eine einzige Ursache zurückführen und erfordern neben der Prüfung der Luftqualität eine umfassende Analyse. Faktoren wie die Gestaltung des Arbeitsplatzes, Beleuchtung, Lärm, thermische Umgebung, ionisierende Strahlung sowie psychologische und mentale Aspekte müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Ein vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung unterstützter Bericht kann bei der systematischen Untersuchung individueller Gesundheitsprobleme, die an Innenraumarbeitsplätzen auftreten, und bei der Ermittlung praktischer Lösungen helfen.
Die Luftverschmutzung in Innenräumen stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar und wird in diesem Zusammenhang gemeinhin als “häusliche Luftverschmutzung” bezeichnet. Sie steht meist im Zusammenhang mit Koch- und Heizmethoden durch die Verbrennung von Biomassebrennstoffen in Form von Holz, Holzkohle, Dung und Ernterückständen in Innenräumen, die nicht richtig belüftet werden. Millionen von Menschen, vor allem Frauen und Kinder, sind ernsthaften Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Insgesamt sind etwa drei Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern von diesem Problem betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die kochbedingte Luftverschmutzung in Innenräumen jährlich 3,8 Millionen Todesfälle verursacht.
Gesundheit & Luftqualität
Die Luftverschmutzung in Innenräumen hat eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf die Gesundheit, die zu Morbidität, aber in vielen Fällen auch zu Mortalität führen können. Die Tabelle enthält zusammenfassende Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über das Ausmaß der nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung in Innenräumen und möglichen gesundheitlichen Folgen. Diese Gesundheitsfolgen reichen von Atemwegsinfektionen über chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) bis hin zu Lungenkrebs und wirken sich je nach Faktoren wie Alter und Geschlecht unterschiedlich auf die Bevölkerung aus.
Die Auswirkungen auf die Gesundheit unterscheiden sich je nach der Stärke der Beweise, die einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen und der Luftverschmutzung in Innenräumen herstellen. Die WHO definiert “starke Beweise” auf der Grundlage von Ergebnissen aus einer Reihe von Studien über die Verwendung fester Brennstoffe in Entwicklungsländern mit biochemischen und labortechnischen Nachweisen für gesundheitliche Auswirkungen; “mäßig I” umfasst mindestens drei Studien, die starke Beweise für bestimmte Alters- und Geschlechtsgruppen zeigen; und “mäßig II” umfasst mindestens drei Studien, die potenzielle Zusammenhänge zeigen, aber mit begrenzteren Nachweisen.
Die WHO geht davon aus, dass sich die durch Innenraumluftverschmutzung verursachten Todesfälle wie folgt aufteilen:
- 27% sind auf Lungenentzündung (akute Infektion der unteren Atemwege) zurückzuführen
- 18% durch Schlaganfall
- 27 % durch ischämische Herzkrankheiten
- 20% durch chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- 8 % durch Lungenkrebs